Mitten im Stadtzentrum von Dêrik hat die Türkei bei einem erneuten Drohnenangriff Muhammad Shibli, einen wichtigen Verbindungsoffizier zwischen den SDF und den US-Streitkräften in Syrien liquidiert. Der Angriff geschah vor seinem Wohnhaus nahe des Azadi-Platzes. Dabei wurden auch seine Ehefrau Avin Shibli und sein 11-jähriger Sohn Ahmad verletzt. Über die Schwere ihrer Verletzungen ist noch nichts bekannt.
Shibli war Koordinator im Kampf der Internationalen Anti-IS-Koalition
Shibli war an etlichen Kämpfen gegen den IS beteiligt. Seit 2014 war er Koordinator der Operationen gegen den IS im Rahmen der gemeinsamen Bemühungen der SDF und der Internationalen Anti-IS-Koalition.
Es ist zu erwarten, daß die Türkei weitere Liquidierungen unter Mitgliedern der Sicherheitskräfte von Nord- und Nordostsyrien durchführen wird. Und es ist auch davon auszugehen, dass die Türkei dabei weiterhin zivile Opfer wohlwollend in Kauf nimmt.
Wie lange noch wird die Anti-IS-Koalition dem türkischen Drohnenterror tatenlos zuschauen?
Es ist allerdings die Frage, wie lange es die US-Armee in Syrien und die Internationale Anti-IS-Koalition, einschließlich der Bundesregierung, sich noch leisten können, dass ihre wichtigsten syrischen Verbündeten im Kampf gegen den IS und alle anderen islamistischen Milizen langsam aber sicher von der Türkei liquidiert werden. Wer wird dann die Zehntausenden von IS-Gefangenen in Nordsyrien davon abhalten nach Europa zu kommen?
Und es ist auch die Frage, wann die Menschen in Dêrik und in ganz Nordsyrien angesichts des permanenten türkischen Drohnenterrors auch ihre letzten Hoffnungen auf ein menschenwürdiges Leben in ihrer Heimat verlieren.