Am 18./19. Januar hat zum ersten Mal eine offizielle deutsche Delegation unter Dr. Tobias Tunkel, dem Nahostbeauftragten des Auswärtigen Amtes, das Gebiet der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien besucht. Die Delegation war neben Qamishli und Hasakah auch in unserer Partnerstadt Dêrik. Sie führte u.a. Gespräche mit Mazlum Abdi, dem SDF-Oberkommandierenden.
Erklärung zum Abschluss der Gespräche
Zum Abschluss seiner Gepräche im Selbstverwaltungsgebiet erklärte Dr. Tunkel auf X:
„Ich stehe hier an der irakisch-syrischen Grenze in Fishhabur. Wir haben gerade zwei Tage in den kurdisch kontrollierten Gebieten im Nordosten Syriens verbracht. Wir waren die erste offizielle deutsche Delegation seit vielen Jahren. Dieser Teil Syriens ist immer noch geprägt von jahrzehntelanger Vernachlässigung unter Assad, von jahrelangem Bürgerkrieg, vom Kampf gegen ISIS und von anhaltenden Spannungen mit der Türkei.
Doch jetzt eröffnet sich für den Nordosten Syriens die Chance auf Veränderung. Die Spaltung und Trennung zu überwinden, die Armut zu überwinden und eine wohlhabende kurdische Region in Syrien aufzubauen. Dazu muss eine starke kurdische Stimme in den nationalen Dialog eingebracht werden, der jetzt beginnen muss.
Darüber haben wir mit der Zivilgesellschaft und kurdischen Führern in Qamischli und Hasaka sowie in Dêrik gesprochen. Wir haben ihnen versichert, dass wir im ständigen Kampf gegen ISIS an ihrer Seite stehen werden und dass wir bei dem großen Unterfangen, ein geeintes, inklusives neues Syrien aufzubauen, Partner sein wollen.“
Vorangegangene Sondierungen
Dem Besuch im Selbstverwaltungsgebiet Nordostsyriens waren Gespräche im Auswärtigen Amt in Berlin zwischen Dr. Tunkel und Dr. Abdulkarim Omar, dem Repräsentanten von Nord- und Ostsyrien in Europa, sowie der Ko-Vorsitzenden der Abteilung für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung, Ilham Ahmet, vorausgegangen.