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4 Tote und 5 Schwerverletzte bei Bombenangriff auf eine Stromverteilerstation

In der der Nacht vom 1. auf den 2. Februar haben türkische Kampfbomber einen Angriff auf eine Elektrizitätsstation beim Dorf Teqil Beqil durchgeführt. Das Dorf liegt rund 30 km südwestlich von Dêrik. Es ist etwa 5 km vom einzigen Grenzübergang in das kurdische Autonomiegebiet des Nordirak entfernt. Dabei wurden  nach ersten Angaben 4 SDF-Wachleute der Station getötet und 5 weitere Menschen schwer verletzt. Die SDF haben die Elektrizitätsstation deshalb bewacht, weil IS-Zellen in der letzten Zeit vermehrt Angriffe und Attentate in Nordsyrien durchführen

Feremez Hammo, der ehemalige Bürger­meister von Dêrik, berichtete uns auch von mehreren türkischen Granatwerfer-Angriffen mit weiteren Verletzten auf das Dorf Ain Diwar im äussersten östlichen Zipfel Nordsyriens. Offensichtlich flieht die Bevölkerung aus Ain Diwar.

Erdogans Türkei und der IS Hand in Hand bei der Zerstörung der Lebensgrundlagen Nordsyriens

Um ihre dauernden Angriffe auf die Wasser- und Elektrizitätsinfrastruktur Nordsyriens und damit auf die Lebensgrundlagen der dortigen Bevölkerung zu verschleiern, werden die SDF-Wachleute von türkischer Seite zu „PKK-Terroristen“ umgedeutet. Gemäß türkischer Logik bedrohen sie über die EU-finanzierte türkische Grenzmauer hinweg von Nordsyrien aus die Türkei. Diese Umdeutung der realen Verhältnisse vor Ort geschieht in einer Situation, wo die SDF gerade mit 121 Toten in ihren Reihen – 5 davon allein aus Dêrik – den bisher grössten Ausbruchsversuch von IS-Gefangenen aus dem Sina-Gefängnis bei Hasaka verhindert haben. Es ist bemerkenswert, dass sich Erdogans Militär und der IS offenbar darin einig sind, die Menschen in Nordsyrien in ihrer Heimat nicht in Frieden leben zu lassen. Und es ist merkwürdig, dass diese stillschweigende Türkei-IS-Zusammenarbeit international nicht thematisiert und schon gar nicht verhindert wird. Denn es wäre für die Internationale Anti-IS-Koalition ein Leichtes, den Luftraum Nordsyriens für türkische Kampfflugzeuge und -drohnen zu sperren.

Alle Fotos: Behaa Mahmoud